Geezer Butler: Unser Porträt über die sanfte Metal-Legende
Geezer Butler hat mit Black Sabbath den Rock'n'Roll revolutioniert. Er erfand das härteste Genre der Welt, ist aber ein eher sanftmütiger Typ.
Veganer, Katzen-Fan, Metal-Legende! Das ist Geezer Butler zweifellos, hat er doch mit Black Sabbath nicht nur Heavy Metal gespielt, sondern ihn sogar erfunden. Dabei hätte man nie gedacht, dass aus dem jungen Terence Michael Joseph Butler eines Tages Bassist einer düsteren, harten Band werden könnte.
Geboren am 17. Juli 1949 in Birmingham, wuchs Terence als Sohn einer irisch-katholischen Familie auf. Als ihm seine Mutter ihm eines Tages eröffnete, dass Fleisch von Tieren stammen würde, war er so schockiert, dass er nie mehr welches anrühren sollte.
So war er: Auf der einen Seite verschlang er die Schriften des Okkultisten Aleister Crowley, auf der anderen Seite konnte er keiner Fliege was zu Leide tun. Gitarrist Tony Iommi erinnert sich an den jungen Geezer: "Er nahm LSD, trug indianische Hippie-Klamotten und war seeehr friedlich."
Zum Glück mottete er die "Hippie-Klamotten" ein: Schwarze Lederjacken waren angesagt. 1968 gründeten Geezer Butler, Tony Iommi, Bill Ward und natürlich Ozzy Osbourne die Band Earth, aus ihr wurde Black Sabbath. Aufgrund einer Verletzung, die sich Iommi zugezogen hatte, kamen die Jungs auf die Idee, ihre Gitarren tiefer zu stimmen: Geboren war der Heavy Metal.
Butlers Spiel war prägend für den Sound von Black Sabbath. Weil ihm Leadgitarrist Iommi klarmachte, keinen zweiten Gitarristen in der Band haben zu wollen, wechselte er an den Bass und zeigte eben am Viersaiter, welche Läufe er drauf hatte - und wie! Der Song "N.I.B." auf dem Debütalbum gilt als Meilenstein für Heavy Metal-Bassisten, so öffnete Butlers Wah-Wah-Intro zum Beispiel einem gewissen Cliff Burton die Augen.
Mit Black Sabbath schrieb Geezer Butler Musik-Geschichte. Das hinderte ihn aber nicht daran, sich auch anderweitig auszuprobieren, sei es mit diversen Nebenprojekten, neuen Bandgründungen oder auch mal im Hintergrund bei Ozzy Osbournes Soloalben Just Say Ozzy (1990) und Ozzmosis (1995).
Nach der letzten Black Sabbath-Tour, die 2017 ihr episches Ende fand, dauerte es nicht lange, dass Tony Iommi verkündete, einer Reunion positiv gegenüberzustehen. Ozzy ging sogar ein bisschen weiter und startete seine persönliche Abschiedstour um die ganze Welt. Nicht Geezer Butler! Er ging erst einmal auf Reisen, entspannte, schrieb... was man eben so macht nach 50 Jahren Rockstar-Dasein.
Heute feiert die "sanfte" Heavy Metal-Legende ihren 73. Geburtstag - wir sagen: Heavy rockin' Birthday, Geezer Butler!