Das Debütalbum „Black Sabbath“ im historischen Verriss
Heutzutage wird es als Geburtsstunde des Heavy Metal gefeiert, damals von den Kritikern etwa als "Bullshit Totenbeschwörung" zerrissen. Wir werfen einen Blick zurück auf den ersten musikalischen Meilenstein der britischen Rockgötter.


Die Geschichte zum Black Sabbath-Debüt
Wir schreiben Freitag den 13. Februar 1970 und eine bisher unbekannte Gruppe aus Birmingham im Vereinigten Königreich sollte die Rockwelt an diesem Tag nachhaltig verändern. Ihr Sound, eine Verbindung aus tief-grollenden Gitarrenriffs und psychedelisch-okkulten Texten, hatte nur noch grob mit dem britischen Blues-Rock der 60er Jahre zu tun. So betrat die ambitionierte junge Band an diesem Tag mit ihrer Debütscheibe Black Sabbath die Weltbühne.
"Wir sind einfach ins Studio und haben das Ding an einem Tag durchgezogen. Wir haben unser Liveset gespielt und das wars", erzählt Gitarrist Tony Iommi Jahre später. Auch der Prince of Darkness Ozzy Osbourne selbst erinnert sich gerne an die Frühzeit der Gruppe zurück: "Wir sind rechtzeitig für die letzte Runde in den Pub gekommen. Es [die Aufnahme] kann nicht länger als zwölf Stunden gedauert haben." Man habe damals das Aufnahmestudio nur für zwei Tage gemietet und so wurde jeder der sieben Tracks fast in einem Rutsch aufgenommen. Plug-and-Play, wie in den guten alten Zeiten eben!
Zwischen Kopie und Innovation
Der wirtschaftliche Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. So schoss die Debütplatte bis auf Platz 8 der UK-Charts und Platz 23 der US Billboard 200. Ganz anders sahen das die Musikkritiker der Zeit. Lester Bangs vom Rolling Stone beschrieb die unerprobten Rocker als "genau wie Cream, nur schlechter" und Robert Christgau feuerte im The Village Voice aus allen Rohren, indem er die Musik der Briten als "Bullshit Totenbeschwörung" und "das Schlimmste an der ganzen Gegenkultur" bezeichnete.
Gott / Satan sei Dank ließen sich Ozzy, Tony, Geezer und Bill davon nicht die Lust an ihrem neu gefundenen Sound nehmen.