Abgesagt: Diesen Bands wurde ein Auftrittsverbot erteilt
Vor 42 Jahren wurde ein Konzert der Sex Pistols im englischen Lancaster verboten. Man wollte "so einen Dreck" nicht in der Stadt haben - so was würde heute natürlich nicht mehr passieren... oder?

Rock-Musik und Zensur – ein Kapitel, dass sich bis heute zieht wie Kaugummi. Zu hart, zu satanisch, zu politisch… obwohl man meint, dass wir in einer recht tabufreien Gesellschaft leben dürfen, haben es Bands immer wieder geschafft, dass ihre Alben und sogar Konzerte verboten wurden.
Auch die Sex Pistols können ein Lied davon singen – „God Save The Queen“, um genau zu sein. Mit dieser Hymne der Punk-Welle in den 1970ern katapultierten sie sich nicht nur inoffiziell an die Spitze der Charts, sondern auch auf die Liste der „Bands non grata“, denn im ehrwürdigen Großbritannien hatte man seiner Zeit noch höchsten Respekt vor dem Königshaus.
Nicht so Johnny Rotten und Co., die bei jedem Gig lauthals „the fascist regime“ anprangerten, ganz abgesehen vom heruntergekommenen Auftreten, wie es sich für echte Punks nun mal gehört (hat). Das war auch der Grund für das Örtchen Lancaster, die Show der Pistols am 29. November 1976 zu verbieten. „So einen Dreck“, wollten die Bürger nicht in der Stadt haben. Zumal es bei Konzerten der Band häufig zu Schlägereien mit lokalen Monarchisten-Gruppen kam.
Heute wäre so eine Absage natürlich nicht mehr denkbar… oder? Nicht ganz! Noch heute müssen sich Rock-Bands mit Vorwürfen auseinandersetzen, die eine bestimmte Personengruppe dazu nutzen will, um Auftritte zu verhindern – manchmal sogar mit Erfolg. In unserer Bildergalerie könnt ihr euch durch die „verbotenen Konzerte“ unserer Rockstars klicken.
Hier findet ihr die Rock-Alben, die auf den Index landeten:

Ihr Song „God Save The Queen“ erschien zwar erst 1977, doch schon mehr als ein Jahr vorher hatten sich die Sex Pistols damit einen miserablen Ruf in England verdient. Das führte dazu, dass die Stadt Lancaster einen Auftritt der Band verbot – damit sind die Pistols in bester Gesellschaft—>

The Doors-Frontmann Jim Morrison geriet aufgrund von Drogenkonsum und provokativen Bühnenansagen regelmäßig mit den Behörden in Konflikt. Dies brachte der Band vor allem in den frühen Jahren zahlreiche Konzertabsagen ein – sogar das FBI ermittelte gegen den Sänger.

Jahre lang hat sich Udo Lindenberg darum bemüht, als westdeutscher Künstler in der DDR auftreten zu dürfen – und tatsächlich wurde 1984 eine Tour genehmigt. Doch nach seiner Show im Palast der Republik, bei der er sich kritisch zum Raketenaufrüsten von West und Ost äußerte, wurden die Termine wieder abgesagt – das DDR-Regime wollte keine Kritik hören.

Es war eine verrückte Runde, die auf der „Family Values“-Tour 1998 durch die USA zog. Doch Rammstein stachen hervor – zu sehr, nach Meinung der US-Behörden. Nachdem Frontmann Till Lindemann und Keyboarder Flake Lorenz auf der Bühne Analsex simuliert hatten, brach die Polizei das Konzert ab und nahm die beiden fest. Sie verbrachten die Nacht im Gefängnis.

Sie sind laut, sie sind umstritten – und verdammt erfolgreich: Feine Sahne Fischfilet. Zuletzt erregten die Rostocker Punks wieder Aufsehen, als das Bauhaus Dessau einen Auftritt der Band untersagte, weil man Angst vor rechtsmotivierten Ausschreitungen hatte. Die Band spielte trotztdem in Dessau – nur in einer anderen Location. Ein weiterer unfreiwilliger, aber gelungener PR-Gag für Feine Sahne Fischfilet, für den sie das Bauhaus Dessau sogar mit einer „PR-Aktion des Monats“-Urkunde belohnten…

Etwas lustiger sind da die Proteste, mit denen sich Ghost in den USA rumschlagen müssen: Aktuelle sind die Metaler in den USA auf Tour und stehen einem texanischen Prediger gegenüber, der die Konzerte der „Satanisten“ mit aller Macht verhindern will. Dazu lud er seine Gemeinde sogar zum gemeinsamen Beten ein, geholfen hat es freilich nichts.